Die Rubrik Lacaniana veröffentlicht Beiträge zum lacanianischen Denken.
Michael Meyer zum Wischen
Y – Z Atop Denk 2024, 4(11), 3.
Abstract: Die hier beiden zusammen vorgelegten Texte von Lutz Götzmann und Michael Meyer zum Wischen sind aus einem monatelangen Austausch und verschiedenen Diskussionen entstanden, die sich nicht systematisieren lassen, sich jedoch um die Rolle des Affekts in Klinik und Theorie der Psychoanalyse drehten, sowie um die Bedeutung der modernen Neurowissenschaften für die Psychoanalyse. Dabei entdeckten die Autoren interessante strukturelle Berührungspunkte zwischen Lacan'schem Denken und neuropsychologischen Konzepten, die sich auch in der Theorie der Affekte als imaginäre Gedanken zweiter Ordnung von Lutz Götzmann zeigen. Differenzen und andere Akzentsetzungen ergaben sich zum Beispiel bezüglich der Frage, inwieweit die Neurowissenschaft die Psychoanalyse belegen kann. Spannende Gespräche gab es zur Relevanz des Monismus Spinozas und Hegels für das Leib/Seele Problem und darüber, ob die Affektpsychologie (in ihrer Verallgemeinerung und „Standardisierung“) der auf das Singuläre ausgerichteten Perspektive der Psychoanalyse gerecht werden kann. Die Autoren hoffen, dass diese Diskussion unter Beteiligung weiterer Leserinnen und Leser in Y weitergeführt werden kann.
Dieser Beitrag will zeigen, dass der Affekt – anders als häufiger angenommen – eine wichtige Rolle in der Theorie Lacans spielt. Affekte sind bei Lacan immer Affizierungen, Effekte, im Rahmen struktureller Konstellationen und insofern keine primären Elemente. Eine besondere Rolle nimmt bei Lacan der Affekt der Angst ein, der aus der Konfrontation des Subjekts mit dem rätselhaften Begehren des Anderen hervorgeht, das immer einer vollständigen symbolischen und imaginären Fassung entgeht. Lacan teilt mit Melanie Klein und Winfred Bion die zentrale Position, die die Angst für die Strukturierung des Subjekts einnimmt. Es wird vorgeschlagen, Lacans Raster zur Angst im „Angstseminar“ als sein „emotionales grid“ zu lesen, welches es erlaubt, emotionale und affektive Veränderungen (gerade im analytischen Prozess) als strukturelle Verschiebungen und Transformationen zu lesen. Diese Überlegungen zu Lacans Affekttheorie führen zu einer Auseinandersetzung mit Lutz Götzmanns Theorie der Affekte als imaginäre Gedanken zweiter Ordnung. Unterstrichen wird die damit beschriebene Verknüpfung von Imaginärem und Symbolischem, die dem Subjekt eine Abschirmung gegen den traumatischen Realen ermöglicht und zugleich im Sinne der Freud’schen Theorie der Signalangst einen prädiktiven Schutzfaktor darstellt. Insofern hat der Affekt eine theoretische Nähe zum Semblant (Schein). Der Text geht zum Schluss auf Möglichkeiten ein, diese theoretischen Ansätze mit der modernen Hirnforschung zu verbinden und verweist dabei auf Lacans Monismus in Folge seiner Lektüre Spinozas.
Keywords: Affekt, Angst, Seminar X, Lacan, Psychoanalyse und Neurowissenschaft
Copyright: Michael Meyer zum Wischen | Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0
Veröffentlicht: 30.11.2024
Lutz Goetzmann
Y – Z Atop Denk 2024, 4(11), 2.
Abstract: Die hier beiden zusammen vorgelegten Texte von Lutz Götzmann und Michael Meyer zum Wischen sind aus einem monatelangen Austausch und verschiedenen Diskussionen entstanden, die sich nicht systematisieren lassen, sich jedoch um die Rolle des Affekts in Klinik und Theorie der Psychoanalyse drehten, sowie um die Bedeutung der modernen Neurowissenschaften für die Psychoanalyse. Dabei entdeckten die Autoren interessante strukturelle Berührungspunkte zwischen Lacan'schem Denken und neuropsychologischen Konzepten, die sich auch in der Theorie der Affekte als imaginäre Gedanken zweiter Ordnung von Lutz Götzmann zeigen. Differenzen und andere Akzentsetzungen ergaben sich zum Beispiel bezüglich der Frage, inwieweit die Neurowissenschaft die Psychoanalyse belegen kann. Spannende Gespräche gab es zur Relevanz des Monismus Spinozas und Hegels für das Leib/Seele Problem und darüber, ob die Affektpsychologie (in ihrer Verallgemeinerung und „Standardisierung“) der auf das Singuläre ausgerichteten Perspektive der Psychoanalyse gerecht werden kann. Die Autoren hoffen, dass diese Diskussion unter Beteiligung weiterer Leserinnen und Leser in Y weitergeführt werden kann.
Das Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften ist eine äußerst interessante Variante des Mind-Body-Problems. Ich schlage hier einen Weg vor, der sich für die Idee einer Theorie stark macht, die versucht, Neurowissenschaften und Psychoanalyse im Sinne eines epistemologischen Doppelaspekt-Monismus zusammen zu denken. Der Zugang ist Karl Fristons „Predictive Coding Theory“, die besagt, dass innere Zustände simulierte Vorannahmen darstellen, die sich auf die äußere Welt beziehen (Friston 2017, Solms u. Friston 2018). Diese inneren Zustände – Bilder, Töne, Gerüche, Geschmack, Körpergefühle und Gefühle – sind imaginärer Natur. Man könnte sie auch als imaginäre Gedanken bezeichnen. Jedenfalls ist das Imaginäre konstruiert. Zu dieser Konstruktion trägt sowohl ein äußerst selektiver sensorischer Input, der aus der Außenwelt stammt, wie die Rückbezüglichkeit auf bewusste und unbewusste Erinnerungen bei. Imaginäre Konstruktionen können sowohl sprachlich (symbolisch) bestimmt werden wie Handlungen bzw. Aktionen auslösen. Weil Gefühle die imaginären Zustände (erste Ordnung: Bilder, Töne, Gerüche usw.) beurteilen, sind sie imaginäre Gedanken zweiter Ordnung. Dieser strukturale Zugang zu den Gefühlen bzw. dem imaginären Register umfasst in einer eleganten Weise sowohl das Psychoanalytische wie das Naturwissenschaftliche.
Keywords: Gefühle, Predictive Coding, Simulation, Vorannahme, das Imaginäre, RSI
Copyright: Lutz Goetzmann | Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0
Veröffentlicht: 30.11.2024
Michael Meyer zum Wischen
Y – Z Atop Denk 2023, 3(8), 2.
Originalarbeit
Abstract: In einer performativen Weise hat der französische Denker Georges Bataille einen Text seines Analytikers über „Selbstverstümmelung“ verstümmelt, auseinandergenommen, demontiert, zugleich aber aus ihm eine neue Theorie des Heterologen konstruiert, die sich klinisch als produktiv erweist. Die große theoretische Nähe von Jacques Lacan und Georges Bataille wird unterstrichen, wobei Lacan Bataille ähnlich verstümmelte und „ausweidete“ wie dieser Borel. Der Autor setzt diese Reihe vielleicht fort, indem er aus dieser Reihe Konsequenzen für die borromäische Klinik zieht. In ihr gewinnt das Reale für bestimmte Konstellationen und Pathologien den Primat, was einer Verstümmelung der klassischen klinischen Theorie entspricht, in der das Symbolische den Vorrang zu haben scheint.
Keywords: Selbstverstümmelung, Heterologie, Lacan und Bataille
Veröffentlicht: 30.08.2023
Peter Widmer
Y – Z Atop Denk 2023, 3(4), 1.
Originalarbeit
Abstract: Dieser Text wurde als Vortrag an der Universität Teheran (Fakultät der Anthropologie) im Jahre 2016 gehalten, als die Legitimation des Regimes in der Nachfolge von Ayatollah Khomeini bereits mehr als brüchig war. Die freudsche wie auch die lacansche Psychoanalyse legen großen Wert auf das Konzept der menschlichen Hilflosigkeit, das sowohl biologisch – physiologische Frühgeburt – wie auch anthropologisch, d.h. als Folge des Einflusses des Anderen der Sprache begründet wird. Hilflosigkeit wird schlecht ertragen und steht deshalb am Ursprung von Religionen und politischen Ideologien, deren Bezug zum Narzissmus des Ichs offensichtlich ist. Hilflosigkeit, wie auch Erfahrungen menschlicher Begrenztheiten, könnten jedoch auch am Ursprung von Solidarität, Freiheit und demokratisch organisiertem gesellschaftlichem Leben stehen.
Keywords: Religion, Ideologie, Kulturkritik, Symbolische Ordnung, Macht, Demokratie, Sprechwesen (parlêtre)
Veröffentlicht: 30.02.2023
Phyllis Metzdorf
Y – Z Atop Denk 2023, 3(3), 1.
Originalarbeit
Abstract: Dieser Aufsatz stellt Lacans Theorie des entfremdeten Subjekts der Sprache dar, das aus der Intervention des Signifikanten hervorgeht. Die rückwirkende Logik des Signifikationsprozesses erzeugt das heteronome Subjekt des Unbewussten, wobei die zirkuläre Wiederkehr des Signifikanten das Leben des Subjekts bestimmt. Basierend auf der Unterscheidung zwischen Wiederkehr1 und Wiederholung2 weist der Aufsatz auf die ethische Dimension des Unbewussten hin: In der psychoanalytischen Behandlung seinen Signifikanten konfrontierend, ist das Subjekt in der Lage, eine radikale Wahl zu wiederholen und sich selbst in die Position seines eigenen kausalen Urhebers zu setzen.
Übersetzung und Kommentar: Hilmar Schmiedl-Neuburg
Keywords: Entfremdung, Subjekt des Unbewussten, Wiederholung, Lacan‘sche Ethik
Veröffentlicht: 30.03.2023
Kassandra Niendorf
Y – Z Atop Denk 2023, 3(2), 1.
Abstract: In diesem Artikel wird, ausgehend von der Traumdeutung Sigmund Freuds, die Funktion der Wunscherfüllung im Traum untersucht sowie im Hinblick auf die Dialektik von Bedürfnis (besoin), Anspruch (demande) und Begehren (désir) weiter entfaltet. Die Leitfrage meiner Überlegungen lautet: Warum ist nicht jeder Traum eine Wunscherfüllung, wenn das Wünschen als existenziell verstanden werden kann? Während Freud (1900) von einem infantilen Wunsch ausgeht, der sich im Traum – im Rahmen der Primärprozesse und unter der Bedingung des Schlaferhalts – erfüllt, stellt Lacan (2020) die Idee eines Begehrens, das unerfüllt bleibt und nicht zu befriedigen ist, der Freud’schen Wunscherfüllung entgegen. Anhand des „Traums der schönen Metzgerin“ wird versucht, auf die Frage, ob es Träume ohne einen wunscherfüllenden Charakter (Lacan) gibt, in Rückbezug auf die klassische psychoanalytische Wunscherfüllungstheorie (Freud) eine Antwort zu finden.
Keywords: Wunsch, Wunscherfüllung, Begehren, Traum, Freud, Lacan
Veröffentlicht am: 28.02.2023
Bernhard Schwaiger
Y – Z Atop Denk 2023, 3(1), 2.
Abstract: Ausgehend von Ernest Jones Aufsatz Die Theorie der Symbolik, in dem der Phallus in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen in Literatur und Traum als primäres, ursprüngliches Symbol gedeutet wird, soll hier gezeigt werden, dass mit Freud und Lacan die Deutung eben nicht auf ein sexuelles Ur-Symbol abzielt und die Kur durch die Deutung nicht gelenkt wird, sondern eine Ausrichtung (direction) erfahren soll, die das Subjekt seine Begehrensposition entdecken lässt. Sexualität ist dabei nicht der Zielpunkt einer Identifizierung, sondern buchstäblich ein (Ausgangs-)Punkt der Trennung (secare - zerschneiden, trennen).
Keywords: Symbolik, Phallus, Jones, Lacan, Sexualität, Begehren
Veröffentlicht am: 30.01.2023
Jaques Lacan
Y – Z Atop Denk 2022, 2(12), 3.
Abstract: Lacan ließ nie davon ab, das Verhältnis der Psychoanalyse zu Psychiatrie und Medizin zu bedenken. So auch in folgender Vorlesung, die erstmals in Deutsche übersetzt wurde. Lacan fragt angesichts der rasanten Technologisierung der Medizin nach der Rolle des Arztes bzw. der Ärztin, die eben nicht (nur) die Rolle eine „Medizintechnikers“ sein darf. Er betont, dass jeder Arzt und jede Ärztin mit den Patienten in eine Übertragung eintritt, die ein Wissen unterstellt und in der sich sowohl der Anspruch auf Heilung artikuliert, wie auch ein verborgenes Begehren. Es ist dieses Begehren, das es zu dechiffrieren gilt. Insofern bekämpft die Psychoanalyse die Medizin nicht, sie begründet in ihr einen Platz, von dem aus sie in Frage gestellt werden kann. Die Übersetzung ist ein Beitrag zu der Y-Debatte, die danach fragt, in welchem Verhältnis Psychoanalyse und Medizin heute stehen.
Übersetzung und Kommentar: Michael Meyer zum Wischen, in Zusammenarbeit mit Béatrice Lefèvre-Ludwig
Danksagung: Mit Dank an Lutz Götzmann für das wertvolle Korrekturlesen
Keywords: Psychoanalyse, Medizin, Übertragung, Begehren, Wissen, Heilung
Alenka Zupančič
Y – Z Atop Denk 2022, 2(12), 1.
Abstract: Der Text kehrt zu einigen Überlegungen Freuds in seinem Aufsatz Das Unbehagen in der Kultur zurück und untersucht sie erneut aus der Perspektive des gegenwärtigen „Unbehagens in der Kultur“, das mit vielen verschiedenen Krisen zusammenhängt. Er konzentriert sich auf die soziale Dimension des psychologischen Unbehagens, genauer gesagt auf die Beziehung zwischen dem Sozialen und dem Libidinösen. Der Text untersucht die verschiedenen Ebenen der Negativität und des Überschusses (Überschussproduktion, Mehr-Lust) sowie die unterschiedlichen Weisen, wie diese sich aufeinander beziehend eine „Krise“ erzeugen.
Übersetzung: Michaela Wünsch
Keywords: Unbehagen, Krise, Moderne, Negativität, Überschuss, Verdrängung
Veröffentlicht am: 30.12.2022
Michael Meyer zum Wischen
Y – Z Atop Denk 2022, 2(8), 2.
Abstract: Der Text untersucht die von Jacques Lacan vorgenommene Unterscheidung von passage à l'acte und acting out in Hinblick auf Suizid und Melancholie. Einerseits kann man beide Prozesse trennen, andererseits scheinen sie doch manchmal mehr miteinander verschlungen als gedacht. Dies wird am Beispiel des Protagonisten Simon Axler aus Philip Roth Roman The Humbling untersucht. Dieser gescheiterte Schauspieler vollzieht in diesem Text einen letzten Akt in der Inszenierung seines Suizids. Es folgen Überlegungen zur Sublimierung des Todestriebes und der Aggression durch das Schreiben.
Keywords: passage à l'acte, acting out, Suizid, Melancholie, Literatur und Psychoanalyse
Veröffentlicht am: 30.08.2022
Michael Meyer zum Wischen
Y – Z Atop Denk 2021, 1(12 ), 2.
Abstract: Vor dem Hintergrund des weitgehenden Fehlens lacanianischer Konzepte zur Gruppenanalyse in Deutschland untersucht der Autor Lacans nuancierte Positionen zur Gruppe: vor allem seine positive Aufnahme der Bionschen Gruppenanalyse während der vierziger Jahre und seine Kritik der Gruppentherapie während der siebziger Jahre. Lacans Kritik an der Gefahr eines Überhand-nehmens imaginärer Phänomene in Gruppen genauso aufgreifend wie dessen Wertschätzung der Bionschen Herausarbeitung von Gruppenphantasien gegen die Angst schlägt der Autor vor, Lacansche und Bionsche Konzepte in der Gruppenanalyse zusammen zu bringen und wechselseitig fruchtbar werden zu lassen.
Keywords: Bion, Gruppenanalyse, Gruppenphantasien, Lacan
Veröffentlicht: 22.12.2021
Marie von Heyl
Y – Z Atop Denk 2021, 1(11), 3.
Abstract: Im Folgenden wird der Versuch unternommen, eine These zur Begehrensdynamik künstlerischer Produktion zu formulieren. Als Dreh- und Angelpunkt dient der Fund zweier auf den ersten Blick widersprüchlicher Aussagen im Werk von Jacques Lacan und Roland Barthes. Das künstlerische Schaffen, so die These der an diesen Fund anschließenden Überlegung, wird bewegt von einem Künstler*innen-Begehren, das sich am Kunstwerk als produktiv erweist. Damit soll nicht zuletzt Sigmund Freuds Aussage, das Kunstwerk diene der Künstlerin als Ersatzbefriedigung innerhalb einer Triebökonomie der Versagung, um eine dialektische Begehrensdynamik erweitert werden. In einem zweiten Schritt wird entlang einer Werkanalyse der künstlerischen Arbeit A Voyage of Growth and Discovery (2010) von Mike Kelley und Michael Smith, das Begehrensgeschehen auf der Darstellungsebene reflektiert.
Keywords: Künstler*innen-Begehren, Lacan’sche Psychoanalyse, Phänomenologie der Affekte, künstlerische Forschung
Veröffentlicht: 24.11.2021
Edith Seifert
Y – Z Atop Denk 2021, 1(11), 2.
Abstract: Der Artikel reagiert auf die Kritik des aktuell tonangebenden transsexuellen Philosophen P.B. Preciado, wonach die Psychoanalyse entscheidende Veränderungen ihrer Zeit versäume: das Phänomen der durch die neuen Technologien entstandenen neuen Körper und die damit verbundene Neuordnung der Verwandtschaftsbeziehungen. Die Psychoanalyse beharre ungeachtet aller Neuerungen auf einer binären Geschlechtsordnung.
Keywords: Neue Körper, binäre Geschlechtsordnung, Vaterfunktion, Kastration
Veröffentlicht: 24.11.2021
Annemarie Hamad
Y – Z Atop Denk 2021, 1(10), 5.
Abstract: Der Beitrag unternimmt die Darstellung des von der Kinderpsychoanalytikerin Françoise Dolto in der analytischen Arbeit mit Kindern erarbeiteten Konzepts des unbewussten Bild des Körpers als wertvolles Werkzeug für jeden Analytiker und dessen Artikulierung mit der Lehre von Jacques Lacan. Klinische Beispiele aus der Arbeit mit Kindern und Erwachsenen illustrieren die Reichhaltigkeit dieser auf der Praxis aufgebauten Theoretisierung.
Keywords: Bild, Körper, Kinderanalyse, Praxis
Veröffentlicht: 18.10.2021
Michael Meyer zum Wischen
Y – Z Atop Denk 2021, 1(10), 4.
Abstract: In diesem Text möchte der Autor den Begriff der Atopie aus der Perspektive des Werkes von Jacques Lacan lesen. Das A privatium als Buchstabe für die Entortung des Subjekts kann dabei dreifach aufgefasst werden: als Letter des großen Anderen, des kleinen anderen und des Objektes a. Damit kann die Dezentrierung des Subjekts von drei Enden begriffen werden: vom Symbolischen, Imaginären und Realen her. Diese Dimensionen sind jeweils in einer besonderen Weise (sinthomatisch) miteinander verknüpft. Das heißt, dass jeder Einzelne seine eigene Atopie ausbildet. Der Autor bezieht sich bei der Entwicklung dieses Zugangs auf Lacans Lektüre der Freudschen Traumdeutung sowie des Diktums: „Wo Es war soll Ich werden“ - oder vielleicht besser mit Lacan gewendet: „Wo es war, soll ich werden.“?
Keywords: Atopie, Traumdeutung, RSI, Subjekt, „Wo Es war soll Ich werden“
Veröffentlicht: 18.10.2021