Ludwig Janus

Y – Z Atop Denk 2025, 5(8), 2.

Originalarbeit

Abstract: Dieser Beitrag bemüht sich darum, die in der bisherigen Diskussion nur implizit erforschte Dimension der mütterlichen Aspekte des Über-Ichs aus der vorsprachlichen Dimension der Beziehung zur Mutter zugänglich zu machen. Durch die Evidenz des Konzeptes eines von der väterlichen Dimension unseres Lebens bestimmten Über-Ichs, als einer das gesellschaftliche und familiäre Geschehen determinierenden psychischen Instanz in einem Kaiserreich, wurden die aus den vorsprachlichen Erfahrungen und dem vorsprachlichen Erleben mit der Mutter stammenden Determinierungen des Erlebens und Verhaltens verdeckt. Die durch die Forschung von Otto Rank, Melanie Klein und anderen zugänglich gewordenen Determinierungen des Erlebens und Verhaltens in der frühen Mutter-Kind-Beziehung wurden nicht oder randständig als primitives Über-Ich mit der Instanz des Über-Ichs in Verbindung gebracht, da diese durch seine Bestimmung aus der Vaterbeziehung besetzt war. Es scheint mir heute in der Rückschau, aus einer Zeit, in der die aus der frühen Mutter-Kind-Beziehung stammende primäre Beziehungshaftigkeit des Menschen allgemein anerkannt ist, an der Zeit, unter dem Terminus „mütterliches Über-Ich“ die vielfachen entsprechenden Einflüsse in der frühen Mutter-Beziehung zusammenzufassen. Rank (1927) sprach in diesem Zusammenhang von der „bösen Mutter, die Freud nie gesehen habe“. Diese Wurzel des Über-Ichs in der frühen, vorsprachlichen Mutterbeziehung erklärt den reflexhaften Charakter von manchen Über-Ich-Reaktionen. Das ödipale Über-Ich hat seine Wurzeln hingegen auf einer frühen, sprachbezogenen Erlebnisebene, auf der schon komplexere und abgestimmtere Reaktionen möglich sind.

Keywords: väterliches Über-Ich, mütterliches Über-Ich, Instanzen, psychoanalytische Theorie

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Veröffentlicht: 30.08.2025

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1. Einleitung

Entsprechend den patriarchalen Strukturen in einem Kaiserreich und ebenso in den Familien dieser Zeit, in denen die Männer und ihre Vorgaben das soziale Geschehen bestimmten, konzipierte Freud auch das Über-Ich als vom Vater und dem väterlichen Herkommen bestimmt. Entwicklungspsychologisch ist diese Charakterisierung aus heutiger Sicht jedoch in problematischer Weise unvollständig, insofern sie den Ursprung des Über-Ichs in der frühen Mutterbeziehung verdeckt, was wegen der gesellschaftlichen Dominanz der Männer und damit auch des Vaters seinerzeit nicht bemerkt und auch späterhin nicht ausreichend reflektiert wurde. Obwohl Rank (1927, 1997) schon sehr früh die mütterlichen Vorläufer des Über-Ichs in Form archaischer Ängste beschrieben hatte, kam die Diskussion dazu erst nach dem Tod Freuds in Gang: Melanie Klein beschrieb Vorläufer des Über-Ichs in der paranoid-schizoiden Position. Die vielschichtige Diskussion hierzu fasste Trimborn (2008) zusammen, indem er diese frühen Formen des Über-Ichs so charakterisierte: „Das archaische Über-Ich, welches aus narzisstischen Traumatisierungen entsteht und sich in tiefer Unsicherheit und Verfolgungsangst zeigt, das soziale Über-Ich, welches sich in Trennungsangst und Angst vor Liebesverlust äußere, und das ödipale Über-Ich.“. In diesen Formulierungen ist eigentlich die mütterliche Dimension des Über-Ichs schon enthalten, aber Freud folgend nicht explizit gemacht. Das will ich mit diesem Text nachholen, beziehungsweise ergänzen. Der wesentliche Gesichtspunkt scheint mir dabei zu sein, dass sich das sogenannte ödipale Über-Ich auf das sprachfähige Kind bezieht, das die soziale Situation, in der es sich den Eltern gegenüber befindet, repräsentieren kann (theory of mind), während das aus narzisstischen Traumatisierungen und Trennungsängsten resultierende Über-Ich auf einem vorsprachlichen Beziehungsniveau basiert.

Ein Problem bei dieser Diskussion des Über-Ichs scheint mir darin zu bestehen, dass die Einheitlichkeit der frühen Psychoanalyse durch den ungelösten Konflikt zwischen Freud und Rank um die Erlebniswirksamkeit von frühesten, vorsprachlichen Erfahrungen belastet ist (Janus 2015). Das hatte die Folge, dass die Diskussion immer noch nach Möglichkeit in einem Bezug auf die Freudschen Vorgaben eines relativ abstrakten Modells des psychischen Apparates erfolgte und die elementare Beziehungshaftigkeit des frühen Erlebens, wie sie von Rank erschlossen war, eigentlich erst in den letzten Jahren wieder mehr in den Vordergrund kam: beispielsweise der therapeutische Prozess als „kreative Beziehung“ (Bohleber) oder das „körperliche Unbewusste“ in der psychoanalytischen Behandlungstechnik (Leikert). Das aber alles noch ohne eine klare Differenzierung zwischen vorgeburtlicher Beziehung, geburtlicher Transformationserfahrung und nachgeburtlichem Übergangsraum, dem „extrauterinen Frühjahr“ (Portmann). Das wird wahrscheinlich ein Grund sein, weshalb die Forschung innerhalb der engeren Psychoanalyse von Melanie Klein, Wilfred Bion u. a. weitgehend auf die Erfahrungen und Anwendungen in einem hochfrequenten, analytischen Setting bezogen ist, während die Forschung im Rahmen der Pränatalen Psychologie ebenso auch auf der Selbsterfahrung in regressionstherapeutischen Settings beruht und auf der Beobachtung von szenischen Reinszenierungen von frühen, vorsprachlichen Erfahrungen (Emerson 2012, 2020; Janus 2000, 2013a, 2013b, 2024; Brönner u. Thurmann 2021; Eckert 2016; Appleton 2024; Evertz 2014 u. a.).

Während ich diesen kursorischen Überblick über die Erfassung und Diskussion des Über-Ichs schreibe, wird mir klar, dass die Geschichte der Psychoanalyse insgesamt durch ihre Entstehung in einem Kaiserreich durch eine Verleugnung bzw. eine unvollständige Repräsentanz der Bedeutung der weiblich-mütterlichen Dimension in unserem Leben mitbestimmt ist und ihre Spaltungen diese „Verleugnung“ widerspiegeln. Das beginnt mit Adler, der die Widerspiegelung der Deprivation einer unter traumatisierenden sozialen Bedingungen lebenden Arbeitermutter im Selbstgefühl des Kindes als Minderwertigkeitskomplex und Angst vor dem überlegenen Weibe beschrieben hatte, und setzt sich bei C. G. Jung mit seiner Beschreibung der vorpersonalen Mutter als einer „archetypischen Mutter“ fort. Dem setzte Freud dann 1914 das Konzept des „Narzissmus“ entgegen, das den Selbstaspekt scheinbar vom Mutterbezug abkoppelte. Dabei enthält der Mythos des Narziss den unmittelbaren Grund dafür in einer traumatisch belasteten Mutterbeziehung: Er stammt aus einer Vergewaltigung der Nymphe Liriope durch den Flussgott Cephisos, also aus einer ungewollten Schwangerschaft von vorpersonalen Naturwesen. Die Selbstliebe von Narziss ist also die Kompensation eines basalen, primären, traumatischen Beziehungsdefizits. Es ist wie beim Ödipus: Wo Freud ein aus der vorsprachlichen Zeit kommendes Problem nicht direkt erfassen kann, rekurriert er auf das entwicklungspsychologische Wissen des Mythos, hebt aber gleichzeitig den darin enthaltenen Bezug auf die frühe Mutterbeziehung auf (Janus 2015; Wirth 2015). All diese Konzepte hatten noch das patriarchale Signum von „richtig“ und „falsch“ und einen Meister, der entscheidet, was richtig und falsch ist. In diesem Sinne konnten psychoanalytische Institute in früherer Zeit in ihren Satzungen die Bestimmung haben, dass sie der „Vermittlung und Verbreitung der Lehre Sigmund Freuds“ dienten.

Die beziehungsorientierten Konzepte von Rank und Ferenczi, die schon im innovativen Rahmen von Demokratien entwickelt worden waren, hatten diesen Anspruch nicht mehr. Sie formulierten Sichtweisen und Anregungen zur Wahrnehmung emotionalen Erlebens, die nicht mehr schulisch verwaltet und vermittelt wurden, sondern gaben nur Anregungen für die Rezipienten und deren Verantwortung. Bei Rank ging es darum, die Dimension der Erlebnisbedeutung von vorgeburtlichen und geburtlichen Erfahrungen in menschlichen Beziehungen wahrzunehmen und damit auch die Bedeutung der Dramatik der Trennungserfahrung bei der Geburt, und bei Ferenczi ging es um die Wahrnehmung der Bedeutung der frühen nachgeburtlichen Mutter-Kind-Beziehung. Erstaunlich ist die Intensität, mit der Freud sich jeweils mit diesen Erweiterungen bzw. Überschreitungen seiner eigenen Perspektive auseinandersetzte. Das gilt insbesondere für Rank, dessen Betonung der Geburt als einem Angelpunkt der frühen Entwicklung er, konstruktiv ergänzend, die Bedeutung der Unreife bei der Geburt hinzufügte:

„Der biologische Faktor ist die lang hingezogene Hilflosigkeit und Abhängigkeit des kleinen Menschenkindes. Die Intrauterinexistenz des Menschen erscheint gegen die der meisten Tiere relativ verkürzt; er wird unfertiger als diese in die Welt geschickt. Dadurch wird der Einfluss der realen Außenwelt verstärkt, die Differenzierung des Ich vom Es frühzeitig gefördert, die Gefahren der Außenwelt in ihrer Bedeutung erhöht und der Wert des Objekts, das allein gegen diese Gefahren schützen und das verlorene Intrauterinleben ersetzen kann, enorm gesteigert. Dies biologische Moment stellt also die erste Gefahrensituation her und schafft das Bedürfnis, geliebt zu werden, das den Menschen nicht mehr verlassen wird“ (Freud 1940, S. 186).

An anderer Stelle wird der biopsychologische Zusammenhang noch einmal explizit gemacht: „Das psychische Mutterobjekt ersetzt dem Kinde die Fötalsituation“ (Freud 1940, S. 169).

Damit sind eigentlich die wesentlichen Ingredienzien zur Bestimmung des mütterlichen Über-Ichs beisammen. Wegen der Naturwüchsigkeit dieser Forschungsentwicklung kommt es dann zu deren Spaltungsfortsetzung – zum einen im Rahmen der Psychoanalyse im Anschluss an Melanie Klein, mit einem Tabu um die Geburtsdynamik wegen deren Verbindung zur Dissidenz von Rank, zum anderen im Rahmen der Humanistischen Psychologie, mit einer Zentrierung auf die Geburtsdynamik im Gefolge von Arthur Janov, Stanislav Grof, William Emerson u. a. Eine gewisse Mittelstellung nimmt die von der Psychoanalyse ausgehende Hintergrundstradition der Pränatalen Psychologie ein, die sich mit dem Namen von Gustav Hans Graber, Arnaldo Rascovsky, Nandor Fodor verbindet, aber auch mit der englischen Tradition von Ronald Laing, Francis Mott, Terence Dowling, Simon House u. a. In einer Zusammenschau dieser verschiedenen Forschungstraditionen möchte ich versuchen, in dem Begriff des „mütterlichen Über-Ichs“ einen Integrationspunkt zu finden, aus dem heraus die Verschiedenheiten der genannten Ansätze aufeinander bezogen werden können.

 

2. Die Qualitäten des mütterlichen Über-Ichs

Als wesentlicher Gesichtspunkt wurde schon genannt, dass es sich um vorsprachliche und darum nicht im Sprach-Ich repräsentierte Erfahrungen handelt, die entsprechend der Dominanz der rechten Hirnhälfte in der Zeit der vorsprachlichen Entwicklung dort gespeichert sind. Deshalb lassen sich diese nicht auf der Sprachebene erinnern, sondern sie werden stattdessen als Vergegenwärtigungen erinnert, aber eben ohne als „Erinnerungen“ erkannt zu werden: das Bekannte und Unbekannte, oder das „Unthought Known“ von Christopher Bollas. Die Erkenntnisse und Reflektionen dieser Vergegenwärtigungen erfordern eine Erweiterung der inneren Wahrnehmung. Dafür sprechen auch substantielle neurobiologische Belege und Befunde (Goetzmann u. Janus 2023; Egloff et al. 2024). Dabei ist deutlich, dass es sich, wie beim väterlichen Über-Ich, um eine ganze Dimension der Beziehung zu sich selbst und zum Leben handelt. Diese Dimension spiegelt sich unmittelbar auch in den gesellschaftlichen Verfassungen wider. Weil diese gesellschaftlichen Verfassungen so etwas wie selbstverständliche Realitäten sind, kann eine Reflexion dieser Zusammenhänge am ehesten durch Vergleich verschiedener gesellschaftlicher Verfassungen zugänglich werden. Im Großen ist das der Vergleich zwischen matriarchalen und patriarchalen Kulturen, wie er heute durch die Matriarchatsforschung möglich ist (Göttner-Abendroth 2019; Janus et al. 2019 u. a.). Man könnte sagen, die matriarchalen Kulturen lebten in einer inneren Resonanz zum „mütterlichen Über-Ich“ und formten das gesellschaftliche Leben und den Bezug zur Umwelt dementsprechend als eine kultische Feier und Vergegenwärtigung der frühen Erfahrung mit der Mutter. In den patriarchalen Kulturen lebte diese Dimension innerer Wirklichkeit im Mythos und in den religiösen Veranstaltungen weiter fort, aber mit einem Ersatz der Großen Mutter durch den Großen Vater, weil sich die Kulturen im Fortschritt von der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht zu Kämpfer- und Macherkulturen entwickelt hatten.

Man kann vermuten, dass diese verschiedenen, kulturellen Ausprägungen gesellschaftlicher Strukturen sich aus verschiedenen Aspekten aus dem Primatenerbe formen: die matriarchalen Kulturen aus der weiblich-geschwisterlichen Dimension in den Primatengruppen, die – wie die amerikanische Primatologin Nancy Thanner (1997) überzeugend herausgearbeitet hat – zwei Drittel des sozialen Lebens in einer Primatengruppe prägen. Das andere Drittel wird durch die Rivalitäten der Männer bestimmt. In der Forschung stand dies ganz im Vordergrund und wurde überschätzt, während die weiblich-mütterliche Dimension in ihrer Bedeutung unterschätzt wurde (Schröder 1994). Das weiblich-mütterliche Über-Ich hat also, wie das männliche, in sozialen Organisationsaspekten aus dem Primatenerbe eine Wurzel.

Seine besondere Eigenart in der individuellen Entwicklung besteht in der Besonderheit der frühen Entwicklung des Homo sapiens: Die Geburt in einem Zustand der Unreife bedeutet, dass sich der Säugling auf der Ebene eines fötalen Erlebens in einer ganzheitlichen Verbundenheit befindet, real aber in einer Getrenntheit von der Mutter. Das hat die Folge, dass sich der Säugling in einer urtümlichen Weise auf die jeweilige kulturelle und gesellschaftliche Gegebenheit des Umgangs mit ihm einstellen muss. In der Art dieses Umgangs spiegelt sich aber die gesamte gesellschaftliche Verfassung und die jeweilige Mentalität von Mutter und Vater wider. Als ein Beispiel dafür: Früher wurden Säuglinge in Deutschland nach den Regeln der männlichen Ärzte alle 4 Stunden gestillt, also in ihren eigenen Bedürfnissen nicht wahrgenommen und nicht anerkannt; seit einiger Zeit jedoch, der mütterlichen Beziehungsintuition folgend, nach ihren Bedürfnissen. Erst heute können wir die verhängnisvollen Nachwirkungen wahrnehmen und erkennen, die der frühere Umgang für den kleinen werdenden Menschen hatte.

In der Psychotherapie wird die Ambivalenz dieses Feldes der frühen Entwicklung als Autonomie-Abhängigkeits-Konflikt verhandelt, für den sowohl auf der individuellen wie auch auf der kollektiven Ebene immer neue kompensierende Balancen gesucht werden müssen. Letztlich resultiert aus dieser evolutionsbiologischen Gegebenheit der Unreife bei der Geburt, der Zwang zur Überbrückung dieser existenziellen Diskrepanz, die Notwendigkeit zu einer Entwicklung einer diese Diskrepanz überbrückenden Kultur auf der individuellen Ebene wie auch auf der kollektivpsychologischen Ebene.

Auf der individuellen Ebene können dies zum Beispiel mystische Verbundenheiten in kleineren Gruppenbildungen wie „mein Verein“ sein, wie auch mystische Verbundenheiten mit „meiner Familie“, oder seit dem 19. Jahrhundert können dies auch mystische Verbundenheiten in Paarbildungen bzw. Liebesbeziehungen sein. Diese mystischen Verbundenheiten lassen den ursprünglichen Einheitswunsch auf der gesellschaftlichen Ebene gefühlsmäßig real werden, der gleichzeitig im Rahmen der jeweiligen Sicherheit gebenden Vorgaben auch eine individuelle Entwicklung erlaubt. Auf der kollektiven Ebene wird das Gefühl primärer Einheit durch die mystischen Zugehörigkeiten zu den eine solche primäre Einheit suggerierenden Institutionen der Religion, einer ideologischen Glaubensgemeinschaft, einer Nation usw. realisiert.

Durch die Erfindung von Ackerbau und Viehzucht entwickelten sich nun neue Großgruppen, für die es aus dem Primatenerbe keine instinktiven Vorgaben gab. Das bedeutete, sie stellen vollständige kulturelle Neuerfindungen dar, die wesentlich auf einer Reinszenierung der vorgeburtlichen Einheitssituation in der äußeren Welt durch Magie, Mythologie und Religion beruhen (Janus 2018, 2021). Dabei spielt das innige Zusammenspiel von handwerklich-technischen Erfindungen und mystischen Einheitswünschen eine zentrale Rolle: die Erfindung des Feuers bringt die uterine Wärme in die reale Welt, die Erfindung von Ackerbau und Viehzucht verwandelt die Welt in eine Nährwelt, die Erfindung von Hütten und Häusern realisiert die vorgeburtliche Raumwelt in der Realität, die soziale Erfindung von weiblich-mütterlichen Schutzfiguren im Matriarchat und allmächtigen und allwissenden Schutzfiguren im Patriarchat realisieren die Erfahrung der Aufgehobenheit in einer uterinen Schutzperson in der Außenwelt. Wie der Bezug zu den vorgeburtlichen Schutzpersonen durch „Glauben“ und ein primäres Vertrauen gesichert war, so realisiert sich dies in der Außenwelt in der gläubigen Verehrung der sozialen Führungspersonen, seien es nun die Vertreterinnen der Großen Mutter oder die Vertreter des Großen Vaters.

Diese Zusammenhänge haben nun in den letzten 250 Jahren dadurch eine besondere Dynamik entwickelt, dass die Gesellschaften so rational durchorganisiert waren, dass das Leben in ihnen ein Stück weit verstanden und nachvollziehbar war. Dadurch kam es zur „Mutation des Bewusstseins“ (Obrist 1988, 2013) von einer Glaubenswelt zu einer Wissenswelt; aber nicht nur die äußere Welt war rational durchdrungen, sondern ebenso die soziale Welt durch die modernen Rechts- und Verfassungssysteme, und die emotionale Welt durch die Dichtungen seit William Shakespeare, und die mentale Welt durch die Philosophien der Moderne von René Descartes, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche (Janus 2019). Diese „Mutation des Bewusstseins“ betrifft also den Bezug zur Außenwelt wie ebenso den Bezug zur Innenwelt in der Weise der modernen Erweiterung der inneren Wahrnehmung und damit überhaupt erst zur Möglichkeit einer persönlichen Verantwortung. Die erstaunliche transformative Dynamik der menschlichen Geschichte verlangt einen eigenen Exkurs.

 

3. Das transformative Potenzial des mütterlichen Über-Ichs

Die Dominanz der patriarchalen Strukturen der letzten ca. 5500 Jahre verdeckte die besonderen Qualitäten und Charakteristiken des weiblichen Über-Ichs, wie dies Carola Meyer-Seethaler eindringlich in ihrem Buch Von der göttlichen Löwin zum Wahrzeichen männlicher Macht. Ursprung und Wandel großer Symbole (1993) beschrieben hat. Diese Dimension wurde zuerst im Rahmen der Analytischen Psychologie C. G. Jungs zugänglich, sodass dann Erich Neumann (2022) in seiner Monografie Die große Mutter die Fähigkeit zur Transformation als einen wesentlichen Teil des Potenzials der archetypischen Mutter erfassen und formulieren konnte. Dieses archetypische Potenzial hat einen Ursprung im Transformationsgeschehen und der Transformationserfahrung der Geburt, die wegen der Unreife der Entwicklung bzw. in ihrer Vorzeitigkeit wesentlich eine transformative Erfahrung ist und weniger ein wirkliches Ankommen in der äußeren Welt, das sich erst mit der Erfahrung einer möglichen Autonomie in der „zweiten Geburt“ (Margaret Mahler) mit dem Laufenlernen im zweiten Lebensjahr als einem wirklichen Ankommen in der Welt vervollständigt (Janus 2025a). Das ist also die Wurzel des transformativen Potenzials im weiblichen Über-Ich, das es erlaubt, die Übergänge in der persönlichen Entwicklung, insbesondere die der Adoleszenz, auch seelisch zu realisieren und zu verarbeiten, wie dies ursprünglich in einer unmittelbaren geburtssymbolischen Wiederholung geschah, wie es Mircea Eliade in seinem Buch Das Mysterium der Wiedergeburt (1988, s. auch Janus 2024, S. 161 ff.) in den sogenannten Übergangsriten (van Gennep 1909) beschrieben hat. Der russische Märchenforscher Vladimir Propp hat dann in seinem Buch Die historischen Wurzeln des Zaubermärchens (1987) herausgearbeitet, dass in den Märchen das, was in den Initiationsriten inszeniert wurde, erzählt wird und damit auf eine neue Bewusstseinsebene gehoben wird. Dadurch wird dem Heranwachsenden die innere Dynamik des Adoleszenzprozesses vermittelt (Scherf 1972), die heute auch psychologisch reflektierbar ist (Janus 1996, 2024, S. 172 ff.).

Diese Zusammenhänge haben auch eine unmittelbare Bedeutung für die Gestaltung von Transformationsprozessen auf der gesellschaftlichen Ebene. Auf dem Hintergrund der patriarchalen Dimension mit deren evolutionsbiologischen Wurzeln in den Rivalitätskämpfen der männlichen Primaten können Veränderungen nur als Kämpfe zur Bestimmung von neuen Macht- oder Ranghierarchien realisiert werden. Darum ist eine wesentliche Erneuerung des Umgangs mit Veränderungen im Zusammenhang mit der Emanzipation der Frauen und deren Gleichberechtigung über dieses weibliche Potenzial im Umgang mit Veränderungen in den modernen Demokratien mit ihren Wahlen und Verhandlungen erreicht worden. Es scheint mir bedeutsam, diese Zusammenhänge wahrzunehmen, woraus sich neue Verstehens- und Handlungsmöglichkeiten ergeben.

Diese Überlegungen auf der kollektiven Ebene können aber auch zu einem tieferen Verständnis der Persönlichkeitsumgestaltung im Laufe des Adoleszenzprozesses genutzt werden. Erst 1870 entdeckte Stanley Hall (2023) den Prozess der Adoleszenz auf einer wissenschaftlichen Ebene. Ihre innere Dynamik wurde dann von den Schriftstellern Hermann Hesse (Unter dem Rade) und Robert Musil (Der Zögling Törless) lebendig beschrieben und später auch von dem Psychoanalytiker Peter Blos (2011), aber noch in der Verkennung des Geburtsbezuges der Transformation der Adoleszenz mit der Transformationserfahrung der Geburt (Janus 1996). Der existenzielle Charakter frühester Erfahrungen führt noch zu einer weiteren Dimension der frühen Muttererfahrung, die ich als dunkle Dimension der Muttererfahrung bezeichnen möchte. Sie erfordert einen eigenen Exkurs.

 

4. Die dunkle Dimension im mütterlichen Über-Ich

Aus der Mythologie wissen wir um die dunkle Seite des mütterlichen Über-Ichs. Das wohl prominenteste Beispiel ist die indische Todesgöttin Kali, die im Freudschen Todestrieb gewissermaßen eine gedankliche Wiederauferstehung fand. Ein Hintergrund sind die existenziellen Erfahrungen von Ungewolltheit (Levend u. Janus 1994) und deprivierendem primären Mangel (Fodor 1949; Häsing u. Janus 2000), wie er heute in der Traumaforschung als vorgeburtliche Mangelsituation auch empirisch erforscht ist (Serpeloni et al. 2016; Janus 2024, S. 105 ff.). So erschreckend diese dunkle Dimension im mütterlichen Über-Ich ist, so birgt auch sie noch die Chance zu einer Transformation, insofern die Nahtoderfahrung unter günstigen Bedingungen ungeahnte Kräfte freisetzen kann (Renggli 2018; Oehler 2024), so wie Kali die Göttin der Zerstörung und Erneuerung ist, aber unter ungünstigen Bedingungen auch zu unendlichen destruktiven Wiederholungen führen kann, wie dies Freud im sogenannten Wiederholungszwang beschrieben hat. Dies kann heute genauer als traumatische Bindung erfasst werden, wie dies die israelische Psychoanalytikerin Nancy Hartevelt Kobrin (2016) in ihrer Analyse der islamischen Selbstmordattentäter getan hat, die aber auch in Zukunft ein erweitertes Verständnis destruktiver Gewalt auf der individuellen und kollektivpsychologischen Ebene ermöglichen kann (Janus 2025b).

 

5. Vergleich der Potenziale des männlichen Über-Ichs und des weiblichen Über-Ichs

Die obigen Überlegungen zu den verschiedenen Potenzialen des männlichen und weiblichen Über-Ichs verdeutlichen unterschiedliche Potenziale: Die Wurzeln des männlichen Über-Ichs in den Rivalitätskämpfen der männlichen Primaten fördern Eigenschaften wie Einschätzung von Machtverhältnissen und Berechnung von Handlungsmöglichkeiten und Strategien usw.; die Wurzeln des weiblichen Über-Ichs in der weiblich-mütterlichen Verhaltensdimension der Primatengruppe fördern Einfühlung, Bereitschaft zur Unterstützung, Wahrnehmung des sozialen Geschehens usw. Die steinzeitlichen Erfindungen der Pflanzerkulturen führten zu einem moderaten Wachstum der Bevölkerung, das durch die Qualitäten des weiblichen Über-Ichs und der Verehrung der Großen Mutter zusammengehalten werden konnte. Die entwickeltere Landwirtschaft und die Viehzucht führten zu einem massiven Wachstum der Bevölkerung, das nur durch die Qualitäten des männlichen Über-Ichs mit seiner Ordnung von straffen Hierarchien zusammengehalten werden konnte, wie sich das in Mesopotamien im 4. Jahrtausend v. Chr. vollzog (Lerner 1995).

Die Dynamik der kulturellen Entwicklung mit ihren immer erneuten Erfindungen und Umschichtungen der sozialen Organisation führten in der patriarchalen Zeit zu einer ununterbrochenen Folge von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Kriegen, da aus den Qualitäten des männlichen Über-Ichs heraus Konflikte nur durch Kämpfe lösbar waren. Der Rückgang der Gewalttätigkeit und die wachsende Friedensfähigkeit von westlichen Gesellschaften nach der Aufklärung, deren Wahrnehmung durch die immer noch wirksamen patriarchalen Strukturen bewirkten größeren Kriege verdeckt ist, ist aus meiner Sicht eine Folge der Emanzipation der Frauen und des damit verbundenen Wirksamwerdens von Kräften aus dem weiblichen Über-Ich in den gesellschaftlichen Gestaltungen.

 

6. Abschließende Bemerkungen

Ich hoffe, dass diese skizzenhaften Bemerkungen zum väterlichen und mütterlichen Über-Ich geeignet sind, üblicherweise getrennte Theorie- und Praxisbereiche in der Psychoanalyse und der psychodynamischen Psychotherapie konstruktiv aufeinander zu beziehen. Eine Folge des ungelösten Konflikts über die Erlebnis- und Verhaltensbedeutung vorsprachlicher Erfahrungen in der Psychoanalyse bestand darin, dass Beobachtungen, die sich eigentlich auf die vorsprachliche Dimension der Mutter-Kind-Beziehung bezogen, unter Ausblendung dieses Zusammenhangs als theoretische Einheiten verhandelt wurden, wie zum Beispiel das Konzept der schizoiden und depressiven Position bei Klein, das Konzept der Alpha- und Beta-Elemente bei Bion, das Konzept des Narzissmus bei Kohut und Kernberg, das Konzept der relationalen Psychoanalyse mit einem Beginn der Beziehung nach der Geburt usw. Letztlich begann diese Ausblendung der Erlebnis- und Verhaltenswirksamkeit von vorgeburtlichen und geburtlichen Erfahrungen schon in der Anfangszeit der Psychoanalyse mit dem Konzept des Minderwertigkeitskomplex bei Adler als einer eigenen Einheit in sich und dem Konzept der Archetypen bei C. G. Jung als einer von der Beziehung abgehobenen Einheit. Es scheint sich hier um ein über das Inzesttabu hinausgehendes Tabu im Zusammenhang mit dem unverarbeiteten Weltenwechsel von der vorgeburtlichen in die nachgeburtliche Welt zu handeln. Dabei gibt es in den Märchen eine menschliche Urweisheit, dass nur über einen wechselseitigen inneren Bezug zwischen jenseitiger (vorgeburtlicher) und diesseitiger (nachgeburtlicher) Welt eine wirkliche persönliche Reife erreicht werden kann. Der Held und die Heldin im Märchen werden im Entwicklungsabenteuer der Adoleszenz dadurch zu Heldinnen und Helden, dass sie über die Kontaktnahme zur vorgeburtlichen Erfahrung über ihre Jenseitsreisen zwischen diesen beiden Sphären der Lebenswirklichkeit jedes Menschen hin und her gehen können (Janus 2024, S. 176 ff.). Man könnte es psychoanalysegeschichtlich so sehen, dass Freud die Welt des traumartigen Bewusstseins in uns selbst erschloss, Adler die traumatischen Aspekte dieser frühen Erfahrung erfasste, C. G. Jung die vorpersonalen Elemente der frühen Erfahrung und deren Präsenz in Märchen, Mythen und religiösen Vorstellungen beschrieb, Rank die dramatische Bedeutung der Geburtserfahrung erfasste und Ferenczi die Bedeutung des Ankommens in der frühen nachgeburtlichen Beziehung. Dabei hatte Freud diese von ihm angeregten innovativen Weiterungen infolge seiner Ausblendung der Realität der Mutterbeziehung (Whitebook 2018, S. 409) von Anfang an ambivalent-zweideutig mit eigenen Konzepten begleitet: die Bedeutung der frühen Mutterbeziehung durch das Konzept der Unbezogenheit des Narziss; die Annäherung an die vorgeburtliche Situation durch Rank durch die Betonung der Bedeutung des damit verbundenen Tabus und des Unheimlichen; die Dramatik einer Stirb-und-Werde-Erfahrung bei der Geburt durch Rank durch das Konzept des Todestriebes und die Betonung der Abwehrmechanismen als Objekt der psychoanalytischen Forschung. Leider blieb die in der Auseinandersetzung mit Rank erfolgende entwicklungspsychologische Entdeckung der Bedeutung der Unreife bei der Geburt und deren psychologische Implikationen anekdotisch. Heute sollte im Rückblick die Zeit reif sein, diese Entdeckung wirklich zu würdigen, wie ich dies in diesem Text versuche. Die Erfassung der pränatalen Wurzeln des Todestriebs beginnt erst in der Zeit nach Freud und ist immer noch begrenzt und immer noch eine Aufgabe der Zukunft. Abschließend möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich die geschilderten Wechselbezüge darstelle, um die innere Einheitlichkeit der psychoanalytischen und psychodynamischen Konzepte zugänglich zu machen, die wir heute erfassen und nicht nur reflektieren können, sondern auch reflektieren sollten (Janus 2023).


 

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Autor:in: Ludwig Janus, Dr. med., ist Facharzt für Psychotherapie in eigener Praxis in Dossenheim bei Heidelberg; Psychohistoriker, Pränatalpsychologe und Ausbilder in der Förderung der vorgeburtlichen Mutter-Kind-Beziehung. Leiter des Instituts für Pränatale Psychologie und Medizin.

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